Segelhandschuhe: Kriterien, Materialien & Tipps

Segelhandschuhe sind wertvolles Outdoor-Zubehör, welches speziell fürs Segeln entwickelt wurde. So sehr das Segeln auf hoher See auch Spaß machen mag, bist du dabei auch vielen Belastungen ausgesetzt, die deinem Körper schaden und schlimmstenfalls sogar einen Unfall verursachen können. Auf der einen Seite unterliegst du als Segler ständig wechselnden und strapazierenden Wetter- und Umweltbedingungen wie Kälte, starke Sonneneinstrahlung und Nässe. Auf der anderen Seite gehören mal grobe, mal feingliedrige Arbeiten mit dem Tauwerk auf dem Boot zum Segelalltag. 

Um dabei eine möglichst hohe Sicherheit und einen möglichst hohen Komfort zu gewährleisten, empfiehlt es sich, sich Segelhandschuhe zuzulegen. In diesem Artikel geben wir dir wertvolle Informationen zu Auswahlkriterien und Materialien sowie hilfreiche Tipps an die Hand, welche dir die Wahl eines passenden Handschuhpaars erleichtern sollen. 

Wichtige Kriterien für Handschuhe zum Segeln

In Online-Shops und lokalen Geschäften gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Segelhandschuhen von unterschiedlichen Marken, sodass es schon mal schwerfallen kann, sich auf ein bestimmtes Paar festzulegen. Generell gilt, dass die Handschuhe nicht nur den Außenbedingungen auf See trotzen, sondern noch dazu möglichst angenehm zu tragen sein und eine gewisse Bewegungsfreiheit bieten sollen. Die folgenden Kriterien helfen dir, den richtigen Mix aus Robustheit und Bequemlichkeit unter der Hülle und Fülle an Produkten auf dem Markt zu erkennen. 

Kurz- oder Langfinger-Modell

Zunächst einmal solltest du wissen, dass es unter den Segelhandschuhen Kurzfinger- und Langfinger-Modelle sowie eine Mischung aus beidem gibt. 

Bei den Kurzfinger-Segelhandschuhen sind die Fingerkuppen nicht mit Stoff bedeckt und liegen frei. Dadurch hast du mehr Feingefühl in deinen Fingern, wodurch du beim Segeln besser dünne Seile greifen und Knoten binden kannst. Noch dazu sorgen die Öffnungen dafür, dass permanent Luft an deine Handflächen kommt, sodass deine Hände kaum bis gar nicht schwitzen. Auf der anderen Seite kann durch die Öffnungen von außen Wasser in deine Handschuhe gelangen, was für manche Personen unangenehm sein kann. 

Langfinger-Segelhandschuhe wiederum sind komplett geschlossen und besitzen keinerlei Auslassungen an den Fingern. Dementsprechend sind sie im Gegensatz zu den Kurzfinger-Modellen komplett wasserundurchlässig. Aufgrund der vollständigen Abdeckung der Hände kannst du mit diesen Handschuhen hervorragend mit großem und schwerem Tauwerk hantieren, ohne dir Wunden an den Fingerkuppen zuzuziehen. Feine Arbeiten auf dem Boot sind damit jedoch nur bedingt möglich. 

Ein guter Kompromiss könnten die geschlossenen Segelhandschuhe, welche am Zeigefinger und am Daumen Aussparungen aufzeigen, darstellen. Auf diese Weise bist du nämlich zu einem großen Teil gegen Nässe und Kälte geschützt und kannst problemlos mit großen und schweren als auch dünnen und leichten Leinen arbeiten. 

Innenfutter

Die vielen Handschuhe für Segler auf dem Markt sind zumeist mit Innenfutter ausgestattet, welches mehrere Funktionen einnimmt: Zum einen soll es die Wärme, welche deine Hände abgeben, im Handschuh halten, damit deine Greifer bei ständigem Kontakt mit Nässe und Kälte nicht frieren. Zum anderen ist es wasser- und winddicht, um zu verhindern, dass Wasser und Wind über die Oberflächen in deine Handschuhe geraten und deine Hände strapazieren. 

Durch diese Eigenschaften ist das Futter besonders praktisch bei geringen Temperaturen. Bei warmen Temperaturen kann es durch seine Wärmeisolierung deine Hände jedoch schnell zum Schwitzen bringen. Damit der Schweiß dir nicht über die Handflächen läuft, solltest du darauf achten, ein Innenfutter aus schweißabsorbierendem Stoff zu wählen. Sofern es nicht aus einem elastischen Stretch-Gewebe besteht, kann das Futter die Griffigkeit mit deinen Fingern einschränken.

Nähte und Verschlüsse

Noch dazu spielen die Nähte und die Verschlüsse eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Segelhandschuh. Schließlich sollte das gewählte Paar robust und rutschfest sein, um eine hohe Sicherheit bei der Arbeit mit unterschiedlichem Tauwerk sicherzustellen. 

Ob ein Modell an Segenhandschuhen robust ist, findest du heraus, indem du die Nähte genau inspizierst. Verfügt der Handschuh über eine Doppelnaht? Wurden die Nähte sauber vernäht? Falls dem so ist, kannst du davon ausgehen, dass das Modell stabil ist und der durch Leinen erzeugten Reibung trotzen kann. 

Ebenso wichtig ist der Blick auf die Verschlüsse der Segelhandschuhe. Mithilfe von Tunnelzügen oder Klettverschlüssen kannst du die Passform der Handschuhe regulieren und möglichst an deine Hände anpassen. Somit sorgst du für einen sicheren Halt und verstärkst die Griffflächen, wodurch die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass dir das Tauwerk aus den Händen rutscht.

Materialien der Segelhandschuhe und ihre Besonderheiten

Zusätzlich zu den oben genannten Kriterien solltest du dich näher mit dem Obermaterial von Segelhandschuhen auseinandersetzen. Denn gewisse Materialien eignen sich für bestimmte Umstände besser als andere. Unter der Vielzahl an Handschuhmodellen für Segler wird ausgehend vom Material zwischen zwei Kategorien unterschieden: Segelhandschuhe aus Leder und Segelhandschuhe aus Kunststoff, wie z.B. Neopren.

Segelhandschuhe aus Leder sind sehr hochwertig und pflegeintensiv, weshalb sie im Vergleich zu Modellen aus anderen Materialien recht teuer sind. Sie passen sich gut an die Form der Hände an und sind besonders atmungsaktiv, wodurch vermieden werden soll, dass deine Handflächen schwitzen. Wenn sie nicht gerade ein wärmeisolierendes und wasserabweisendes Innenfutter besitzen, schützen die speziellen Lederhandschuhe zum Segeln deine Hände nur bedingt vor Kälte und Nässe. Dementsprechend werden Segelhandschuhe aus Leder vor allem für Segelausflüge im Sommer empfohlen. 

Modelle aus Kunststoff wie bspw. Neopren sind deutlich günstiger als solche aus Leder und versprechen eine hohe Langlebigkeit. Selbst bei rauem Seegang lassen sie aufgrund ihrer wasserabweisenden Eigenschaft keinen Tropfen Wasser durch den Stoff dringen und durch die gute Isolation haben sie zumeist einen wärmenden Effekt. Andererseits führt der letzte Punkt dazu, dass sich schnell Schweiß an den Händen innerhalb des Handschuhs bildet. Was ebenfalls weniger positiv an Kunststoffhandschuhen zum Segeln bewertet wird, ist, dass sie von der Passform eher steif sind und sich nur wenig an die Linien deiner Hände anpassen. 

Tipps

An dieser Stelle haben wir noch ein paar Tipps für dich zusammengetragen, die dir bei der Wahl deiner Segelhandschuhe weiterhelfen sollen:

  • Du kannst die richtige Größe für deine Segelhandschuhe ganz einfach selbst ermitteln. Dazu wickelst du einmal ein Maßband vertikal um deine Handfläche. Den Daumen lässt du dabei aus. Mit dem so festgestellten Handumfang und einer Größentabelle auf der Herstellerseite kannst du deine Handschuhgröße für ein spezifisches Segelhandschuh-Paar bestimmen. 
  • Falls sich der gemessene Handumfang laut Größentabelle zwischen zwei Größen befindet, solltest du lieber die kleinere davon wählen. Denn im Normalfall dehnt sich das Material der Segelhandschuhe mit der Zeit ein wenig.

Um auch wirklich für jede Arbeit auf dem Boot und jedes Wetter auf See gewappnet zu sein, solltest du dir sowohl ein Kurzfinger-Modell aus auch ein Langfinger-Modell zulegen.

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